Eigenverantwortung oder gesellschaftliche Regeln
Definition von Eigenverantwortung und eigenverantwortlichem Handeln. Unterschied zu staatlichen Regeln, Grenzen der Eigenverantwortung und Missverständnisse.
Selbstbestimmung, Selbstbestimmungsrecht, Entscheidungsfreiheit
Definition von Eigenverantwortung und eigenverantwortlichem Handeln. Unterschied zu staatlichen Regeln, Grenzen der Eigenverantwortung und Missverständnisse.
Zur Beendigung der derzeitigen weltweiten Finanzkrise werden die unterschiedlichsten Mittel vorgeschlagen: Die Banken verlangen mehr Geld zu günstigeren Konditionen vom Staat, staatliche Garantien für ihre eigene Stabilität und immer häufiger auch Konjunkturförderprogramme. Gewerkschaften und Linke fordern zusätzlich strengere Rahmenbedingungen für den Finanzmarkt.
Welche neue Regeln bzw. Rahmenbedingungen sind für das weltweite Finanzsystem erforderlich?
Es ist gar noch nicht so lange her – unsere Grosseltern haben diese
Zeit noch erlebt -da führte jeder zusätzliche Franken in der Geldbörse letztendlich zu einer Zunahme der Lebensqualität. Mit anderen Worten: Vor nicht allzu langer Zeit bedeutete mehr materieller Besitz
automatisch eine Verbesserung der Lebenssituation. Die meisten von uns haben dieses Je-mehr-desto-besser-Prinzip ohne darüber nachzudenken
übernommen und folgen ihm aus purer Gewohnheit. Nur so ist es zu erklären, weshalb wohlhabende Nationen in eine depressive Stimmung
verfallen, wenn der Reallohn plötzlich nicht mehr steigt oder wenn Umsätze und Gewinne der Unternehmen stagnieren.
Komplexe Entscheidungen, wie z.B. der Atomausstieg, Auslandeinsätze der Armee oder Reaktionen auf die Klimaerwärmung werden oft an Politiker oder Experten delegiert. Der einfache "Mann von der Strasse" bildet sich sehr häufig nicht einmal eine eigene Meinung dazu. Bestenfalls übernimmt er oder sie einfach eine Meinung aus den Massenmedien.
Wir diskutieren die Wichtigkeit, sich selbst eine eigene Meinung zu bilden und insbesondere wie dies auch bei Komplexen Fragestellungen möglich ist.
Wurde ein Ereignis durch eine Gruppe von Personen (Fussballteam, Geschäftsleitung, Abteilung, usw.) beeinflusst, so ist jedes Mitglied dieser Gruppe voll verantwortlich für die Konsequenzen. Besteht diese Gruppe aus 5 Mitgliedern, so trägt nicht etwa ein einzelnes Mitglied nur 20% der Verantwortung, sondern jedes Mitglied trägt die volle Verantwortung.
Nur wenn sich ein Mitglied mit allen sinnvollen Mitteln gegen den Entscheid gewehrt hatte, ist es für die Konsequenzen des gegen seinen Widerstand gefällten Entscheides nicht verantwortlich. Durch Schweigen („ich will nicht negativ auffallen" oder „die anderen lassen sich sowieso nicht überzeugen") kann man sich der Verantwortung hingegen nicht entziehen. Gerade als Mitglied einer Gruppe bekommen wir viele Chancen, Entscheidungen in einem positiven Sinne zu beeinflussen. Wir setzen uns aber auch dem Risiko aus, durch passives Verhalten unsinnige Entscheidungen zuzulassen und damit für deren Konsequenzen verantwortlich zu sein.
Dieses Buch erläutert die menschliche Entwicklung anhand von gut verständlichen Beispielen und einfachen Modellen. Es will zum Nachdenken anregen über das eigene Leben und Hilfen anbieten, wie man sein eigenes Leben gezielt verändern kann.
Rund um die Wiedergeburt der Menschen werden viele Falschinformationen verbreitet1. Während viele Menschen und Institutionen davon überhaupt nichts wissen wollen, interpretieren andere Personen Krankheiten und Unfälle fälschlicherweise als «Strafe Gottes». Dies führt letztendlich zu einem Gefühl von Ohnmacht, zu einem Gefühl selbst nichts ändern, nichts beeinflussen zu können, also genau zum Gegenteil von Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Solche Menschen – oder besser gesagt Opfer – lassen sich wesentlich einfacher beeinflussen oder gar manipulieren.
Die aktuelle «Globalisierung» möchte die Erde als ein riesiger, möglichst einheitlicher Markt definieren. Die Wirtschaft als wichtigste treibende Kraft hinter dieser Entwicklung wird nicht müde diese Egalisierung als «naturgegeben» bzw. nicht beeinflussbare Entwicklung darzustellen. Die Massenmedien, welche bedingt durch die weitgehende Privatisierung selbst ein Teil der Wirtschaft geworden sind, verfügen über immer raffiniertere Mittel zur Beeinflussung ihrer Kunden und machen bei dieser Aktion in der Regel kräftig mit.
Auf der anderen Seite werden viele Personen immer kritikloser gegenüber der Berichterstattung. Das, was auf dem Bildschirm, in der Zeitung oder in Büchern präsentiert wird, wird als «die Wahrheit» wahrgenommen anstatt als subjektive Berichterstattung der Autoren. Immer mehr Menschen übernehmen Zielsetzungen und Wertvorstellungen aus der Presse, anstatt sich selbst darüber Gedanken zu machen. Die Schuld dafür kann selbstverständlich nicht auf die Medien abgewälzt werden, sondern im Sinne der Selbstbestimmung bzw. Selbstverantwortung ist jeder dafür verantwortlich, ob er fremde Wertvorstellungen bzw. Zielsetzungen übernehmen will und falls ja, welche.
Wir haben bisher die Grundlage des Seins auf der Erde, die menschliche
Entwicklung zur Harmonie mit sich selbst und sich aus diesen
Betrachtungen ergebende Konsequenzen für die Eigenverantwortung
betrachtet. Irgendwann einmal wird man sich die Frage stellen, wie und
wann man das Diskutierte auf das persönliche Leben anwenden könnte.
Selbstverständlich ist es die freie Entscheidung jedes Einzelnen, ob er
sich im Sinne der Grundrechte des Seins weiterentwickeln möchte. Falls
er dies bejahen sollte, ist es wiederum ihm überlassen, wie, wann und
auf welche Art und Weise er damit beginnen möchte. Die freie
Entscheidung jedes einzelnen wird respektiert, jeder einzelne ist aber
auch für die Konsequenzen seiner Entscheidung selbst verantwortlich.
Wer an seiner persönlichen Entwicklung arbeitet, ist in der Regel davon überzeugt, dass dies für ihn der richtige Weg ist, dass er das richtige tut. Sonst würde er ja vermutlich etwas anderes tun…
Bei vielen kommt deshalb früher oder später der Wunsch auf, auch andere Personen von ihrem Weg zu überzeugen. Sie wollen anderen helfen, ebenfalls den «richtigen» Weg zu finden. Oftmals endet dies in einer grossen Enttäuschung, wenn so nahestehende Personen, wie der Lebenspartner, die Kinder, die Eltern, gute Freunde, usw. ablehnend reagieren. Wenn sie vom «einzig richtigen», vom besten Weg oder Ziel nichts wissen wollen.
Wenn wir davon ausgehen, dass wir mehrere, nicht kompatible Zielsetzungen verfolgen wollen, wie entscheiden wir in einer bestimmten Situation, welche Zielsetzung uns leiten soll? Wir haben bereits früher die Wechselwirkung zwischen Zielsetzungen und Fähigkeiten diskutiert. Dabei haben wir gesehen, dass bereits vorhandene Fähigkeiten die Wahl der Leitlinie bei einer Entscheidung beeinflussen können.
Wie wir gleich sehen werden, treffen wir die Wahl der Zielsetzung, welche zur Leitlinie bei einer Entscheidung wird, häufig auch in Wechselwirkung mit unserer Umgebung. Andere Personen, Institutionen, Tiere, Pflanzen, die Natur, usw. können die Wahl unserer Zielsetzung bei einer Entscheidung mit beeinflussen.
Wie sieht es aus, wenn Aufgaben durch eine Gruppe von Personen wahrgenommen werden. Wer trägt die Verantwortung für die Entscheidungen? Gibt es eine kollektive Mit-Verantwortung? Wie weit reicht die Verantwortung in einer Gruppe bei einer Kausalkette von Folgen? Kann die Verantwortung aufgeteilt werden?
Um das Wichtigste gleich vorwegzunehmen: An den Verantwortlichkeiten ändert sich nichts. Jede Person ist für die Folgen ihrer Entscheidungen verantwortlich, welche ihrem Bewusstsein entsprechen, bzw. mit dem Kugelmodell dagestellt, für alle Folgen, welche sich innerhalb ihrer Bewusstseins-Kugel befinden. Die Mitverantwortung in einer Gruppe oder Firma hängt demzufolge nicht primär von der Position in der Hierarchie ab, sondern von der persönlichen Entwicklung des einzelnen Mitarbeiters. Um nochmals auf das Beispiel mit der Lieferung von Komponenten für Kriegsgeräte zurückzukommen, wäre es also theoretisch denkbar, dass die Putzfrau eine Mitverantwortung trägt und die Geschäftsleitung nicht – nämlich dann, wenn die Putzfrau persönlich entsprechend weiter entwickelt ist, also ein höheres Bewusstsein hat, als die Mitglieder der Geschäftsleitung.
Wir haben zuvor das Bewusstsein modellhaft als eine weisse Kugel um unseren Körper dargestellt. Je grösser das Bewusstsein einer Person ist, desto grösser ist der Durchmesser dieser Bewusstseins-Kugel. Mit diesem Modell sind wir verantwortlich für alle Folgen unserer Entscheidungen, welche sich innerhalb unserer Bewusstseins-Kugel befinden. Das Licht unseres Bewusstseins leuchtet hier ganz hell, so dass wir innerhalb dieser Kugel die Folgen unserer Entscheidungen sehen bzw. wahrnehmen können.
Man könnte deshalb auf die Idee kommen, sehr weitreichende Entscheidungen durch Personen mit einem geringen Bewusstsein ausführen zu lassen, da diese ja dann für die Folgen scheinbar nicht verantwortlich wären. Dies wäre aber aus mehreren Gründen nicht sinnvoll:
Bei der Betrachtung der Grundlagen unseres Seins haben wir gesehen, dass die Grundrechte des Seins die persönliche Freiheit garantieren, wir können tun oder lassen, was… Read More »Selbstbestimmungsrecht und Eigenverantwortung
Bereits im vorhergehenden Kapitel haben wir gesehen, dass Aufgaben nicht einfach von selbst auftauchen, sie sind nicht «einfach da», sondern sie folgen aus einer bestimmten Zielsetzung aus dem persönlichen oder beruflichen Bereich. Genauso vielfältig wie die Ziele können deshalb auch die Aufgaben sein. Die Aufgabenstellungen entsprechen einem konkreten Plan, wie ein Ziel oder Teilziel erreicht werden soll.
Meistens gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Mit der Wahl der Aufgaben planen wir unseren persönlichen Weg zum angestrebten Ziel. Es dürfte sich jedoch kaum um die einzige Möglichkeit handeln, wie das Ziel erreicht werden kann, sondern einfach den in unseren Augen besten Weg. Die Kriterien, wie wir diesen besten Weg auswählen, sind selbstverständlich sehr individuell.
Zu Beginn dieser Abhandlung haben wir die Bedürfnisse der Menschen betrachtet und dabei insbesondere auf die Hierarchie in den menschlichen Bedürfnissen zum Beispiel gemäss Maslow hingewiesen: Auf der untersten Stufe stehen die existentiellen Bedürfnisse eines Menschen und auf der obersten Stufe das Erreichen eines Zustandes mit einem dauernden Glücksgefühl, Selbstverwirklichung, Seelenheil, Harmonie mit sich selbst oder wie man diesen Zustand auch immer nennen will. Aufgrund dieser Bedürfnisse setzt sich der Mensch gemäss dieser Theorie seine persönlichen Ziele. Wenn zum Beispiel die Existenz gesichert ist, versucht er die Bedürfnisse der nächst höheren Hierarchiestufe zu verwirklichen indem er seine Ziele entsprechend setzt. Der bereits mehrfach erwähnten Hierarchie der Bedürfnisse entspricht deshalb eine analoge Hierarchie der Zielsetzungen: Auch unsere Zielsetzungen lassen sich hierarchisch einordnen.
Mit anderen Worten: Je nach Bedürfnisse, welche wir befriedigen wollen, sollten wir unsere Ziele aus der entsprechenden Hierarchiestufe wählen. Was so einfach und logisch klingt, ist eine häufige Ursache von Enttäuschungen in der persönlichen Entwicklung: Bedürfnisse und Zielsetzungen entsprechen sich nicht, sondern widersprechen sich sogar häufig in krasser Weise.
Wir können selbstverständlich mehrere übergeordnete Zielsetzungen verfolgen. Niemand verbietet uns zum Beispiel sowohl grossen finanziellen Reichtum als auch das Leben der Grundrechte des Seins anzustreben. Ob diese beiden Ziele kompatibel miteinander sind, hängt vom Stand unserer persönlichen Entwicklung ab. Je näher wir dem Ziel der dauernden Harmonie bereits sind, desto grösser sind die Chancen, dass die beiden Zielsetzungen für uns nicht kompatibel sind. Wie wir bereits mehrfach betont haben, können wir unsere Ziele selbst wählen, wir müssen aber auch mit den Folgen leben. Je mehr nicht kompatible Zielsetzungen wir verfolgen, desto stärker müssen wir unsere Zeit und Energie aufteilen. Entsprechend werden die möglichen Fortschritte mit zunehmender Anzahl nicht kompatibler Ziele grundsätzlich kleiner. Im Extremfalle teilen wir unsere Energien so weit auf, dass überhaupt keine Fortschritte mehr möglich sind – wir treten an Ort.
Es stellt sich früher oder später die Frage, weshalb wir unser
Unterbewusstsein beeinflussen «müssen», um uns zu entwickeln zur
dauernden Harmonie. Weshalb «müssen» wir diese Entwicklung selbst
wollen, damit sie stattfindet? Wenn dieses Ziel doch bereits «irgendwo»
in uns drin steckt, dann müsste doch auch die Entwicklung auf dieses
Ziel automatisch, ohne unser Dazutun, ohne Anstrengung stattfinden!
Kommen wir zurück auf die eingangs gestellte Frage, wie das Respektieren der Grundrechte des Seins am besten erlernt werden kann. Eigentlich sind wir alle bereits daran, dies zu üben – nur sind wir uns dies in der Regel nicht bewusst. Betrachten wir deshalb die Entwicklung der Menschen:
In unserem Alltag werden wir täglich mit vielen Situationen konfrontiert, wo wir die Grundrechte des Seins, bzw. die daraus folgenden Gesetze einhalten oder verletzen können. Dabei dürfen wir nicht zu weit suchen, jede Handlung, sogar jeder Gedanke bietet uns Gelegenheit dazu: Was kaufen wir ein, wie kochen wir, wie gehen wir mit den Mitmenschen (Partner, Kinder, Mitarbeiter, Vorgesetze) um, wie behandeln wir Tiere und Pflanzen, die Natur, usw.
Aus obigen Überlegungen kann man schliessen, dass der angestrebte Zustand von Harmonie auf der Erde nur erreicht und beibehalten werden kann, wenn die Grundrechte des Seins hundertprozentig eingehalten werden. Je seltener wir die Grundrechte des Seins verletzen bzw. je besser wir die bedingungslose Liebe leben, desto näher befinden wir uns an unserem höchsten aller Ziele, der Harmonie mit uns selbst und unserer Umwelt. Wenn andere Wesen die Grundrechte des Seins verletzen, beeinflusst dies uns höchstens indirekt. Wir können selbst entscheiden, ob wir in einer gegebenen Situation die Grundrechte des Seins respektieren wollen oder nicht, deshalb hängt die Erreichung der dauernden Harmonie mit uns selbst und der Umwelt nur von uns selbst ab! Nur wir selbst können steuern, wie schnell bzw. ob wir das höchste Ziel aller Menschen erreichen wollen. Wir werden darauf in späteren Kapiteln zurückkommen.
Die Entwicklung in Richtung der Spitze der Bedürfnishierarchie kann man sich als Studium mit vielen Lektionen vorstellen. Jede Lektion entspricht dabei einer Eigenschaft oder Fähigkeit, welche für die Respektierung der Grundrechte des Seins notwendig ist. Je mehr Lektionen erfolgreich abgeschlossen sind, desto näher befindet sich ein Wesen am Ziel, desto mehr Fähigkeit zur Respektierung der Grundrechte des Seins hat sich dieses Wesen bereits angeeignet. Das Ziel kann nur erreicht werden, indem alle Lektionen erfolgreich abgeschlossen werden.
Die vorherige Diskussion ruft nach der Frage, wer dieses Gesetz denn durchsetzt, wenn dies nicht die Menschen durchsetzen «dürfen» oder müssen. Wer massregelt die «Übeltäter»? Diese Frage ist um so interessanter, weil wir alle dieses Gesetz vermutlich mehrmals täglich verletzen. Lassen wir die Frage nach dem Richter einmal offen und betrachten wir was passiert, wenn ein Wesen dieses Gesetz verletzt:
Bei der Betrachtung der Bedürfnisse der Menschen haben wir gesehen, dass wir zuerst die Sicherung der physischen Existenz anstreben und als höchste Stufe jeweils das totale Glück, Selbsterfüllung, Harmonie und Friede mit uns selbst suchen – oder wie man das höchste aller Ziele immer nennen mag. Wir können wohl davon ausgehen, dass eine analoge Bedürfnishierarchie auch bei Tieren und Pflanzen besteht, sie also ebenfalls einem Zustand der totalen Erfüllung zustreben.